Bericht über das HERBSTSEMINAR 2004 aus anderer Sicht

Gisela Büschbell, Leverkusen

Von der DHS wurde wieder ein Seminar angeboten. Das Thema „Hörbehinderte in einer hörenden Welt" würde sicher viele Mitglieder interessieren, wie auch mich. Der Seminar-Ort sollte ein altes Kloster in der Nähe von Quedlinburg sein, für mich fast eine Tagesreise. Aber da die „neuen Länder" für mich Neuland sind, fasste ich den Entschluss: „Da fährst du hin!"

Im Service-Center im Kölner Hauptbahnhof galt es die erste Hürde zu nehmen. Vor den Schaltern bewegten sich die „Ringelnattern " nur sehr langsam vorwärts, so dass ich meine Fahrkarte mit fast einstündigem Warten erkaufen musste. Gelobt sei das Internet!

Der große Tag der Abreise kam heran. Es hieß dann früh aufstehen, denn es war fünfmaliges Umsteigen angesagt mit den entsprechen den Wartezeiten. Aber die Bahn ist besser als ihr Ruf: auf der Hin- und Rückreise gab es keine nennenswerten Verspätungen.

Eine schöne Überraschung beim Umsteigen in Halberstadt: da war doch ein bekanntes Gesicht? Ilse Noah! Große Freude und angeregte Unterhaltung bis zum Ausstieg am Zielbahnhof Wedderstedt. Dort fanden sich noch mehr Teilnehmer ein und wir wurden von zwei weiblichen „Klostergeistern" in zwei Autos verfrachtet und waren in kurzer Zeit in der riesengroßen gepflegten ehemaligen Klosteranlage. Dort bekamen wir gleich unsere Zimmerschlüssel und durften ein Weilchen die schönen modern eingerichteten Zimmer und die Atmosphäre im uralten Klostergemäuer genießen.

Doch lange Ruhe war uns nicht vergönnt, schließlich waren wir ja zum Arbeiten angereist. Nach dem gemeinsamen Abendessen hat Michael uns dann miteinander bekannt gemacht und es gab viel Freude darüber, „alte Bekannte" wieder zu sehen. Käthe und Marina haben fleißig gebärdet, Marion unermüdlich den PC mit Overhead-Projektor „bearbeitet". Selbstverständlich hat Michael auch für die Ringverstärker gesorgt, so dass eigentlich alle den Beiträgen folgen konnten. Leider waren die Lichtverhältnisse im ganzen Kloster nicht ideal und bereiteten einigen Teilnehmern Schwierigkeiten. Das war aber nicht vorhersehbar.

Zum Seminarablauf selbst kann ich aus persönlicher Sicht sagen, dass Professor Inghard Langer und Oliver Rien sehr viel schriftliches Material vorbereitet und verteilt hatten, mit dem wir arbeiten konnten. Leider ist dann alles zu sehr in die Theorie abgedriftet, so dass die Praxis zu kurz kam.

Aber in der Nachbetrachtung hat sich doch sehr viel Wertvolles als Resultat ergeben, so dass auch dieses Seminar wieder als gut gelungen gelten kann.

Sehr bereichernd waren auch die vielen Gespräche untereinander, oft bis in die Nacht hinen.

Ein besonderes „Schmankerl" war auch die gut vorbereitete Stadtführung im nahen Quedlinburg. Wir hatten sehr engagierte Stadtführer, die uns viel aus der reichen Geschichte der alten Kaiserstadt vermittelten und uns die besonderen Schönheiten der Fachwerkbauten aus mehreren Jahrhunderten nahe brachten.

Ich hoffe, dass alle 30 Teilnehmer mir zustimmen, dass auch dieses Seminar wieder ein Gewinn für uns alle war und dass wir uns aufs nächste Mal freuen.

Übrigens ist das Thema "Koexistenz - eine Frage der Toleranz" auch schon 2003 im HERBSTSEMINAR der Deutschen Hörbehinderten Selbsthilfe e.V. behandelt worden: Hier geht's zu den Teilnehmerberichten.

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